Bild: Die Ägyptische Landschildkröte (Testudo kleinmanni) im Terrarium.
Die meisten „gängigen“ Landschildkröten-Arten brauchen unbedingt ein dauerhaftes Freigehege, welches gut strukturiert ist und mit einem Frühbeet oder Gewächshaus ausgestattet ist. Darunter auch die beliebte Griechische Landschildkröte und die anderen Europäischen Landschildkrötenarten Breitrandschildkröte, Maurische Landschildkröte und Russische Landschildkröte. Diese benötigen viel Platz, echte Sonne und ein Tag-/Nacht-Temperaturgefälle, was in einer Wohnung nicht nachgestellt werden kann. Diese Arten können in einem Terrarium somit nicht artgerecht gehalten werden. Ein „Auslauf im Garten“ ist unzureichend und purer Stress für Schildkröten. Leider vermitteln Zoohandlungen zumeist das Bild, dass man diese Landschildkröten in einem Terrarium (dazu auch noch ein oben geschlossenes) halten könne.
Folgende Europäische Landschildkröten kann man nicht im Terrarium halten:
*Ausnahme: Testudo graeca nabeulensis
Es gibt jedoch auch Schildkrötenarten, welche man ausschließlich in einem Terrarium bzw. Aqua-Terrarium halten kann, sofern die technischen Voraussetzungen gegeben sind. Auf die Arten und Bedingungen gehe ich im Folgenden näher ein.
Kleinbleibende Landschildkröten-Arten:
Nordamerikanische Dosenschildkröten sind Allesfresser. Sie haben ein Quergelenk im Plastron (Bauchpanzer) und können hiermit ihren Panzer vorne und hinten „zuklappen“.
Auch die Scharnierschildkröte kann ihren Panzer vollständig verschließen.
Bei Sumpf- und Wasserschildkröten gibt es noch einige weitere Arten, die in einem Aqua-Terrarium bzw. in einem Aquarium gehalten werden können.
In Sachen Landschildkröten ist diese Liste für Einsteiger als vollständig zu betrachten.
Es gibt noch einige Landschildkrötenarten, die in einem geräumigen Zimmergehege gehalten werden können, wie zum Beispiel:
Diese sind aber keinesfalls für Anfänger geeignet und setzen sehr viel Fläche und Erfahrung in der Schildkrötenhaltung voraus.
Für kleine Landschildkröten-Arten wie die Tunesische oder Ägyptische Landschildkröte ist ein solches wie das hier gezeigte Terrarium aus Holz gut geeignet. Besonders wichtig ist, dass es oben offen ist, damit eine gute Luftzirkulation gewährleistet ist.
Für Dosenschildkröten, Scharnierschildkröten, andere Sumpfschildkröten und Wasserschildkröten-Arten ist ein Aquarium, also ein Glasbecken, besser geeignet. Diese Schildkröten brauchen eine Bademöglichkeit und einen entsprechend großen Wasserbereich.
Alternativ ist es auch möglich, mit einem wasserbasierten Acryllack die Bodenplatte und einige Zentimeter in die Höhe zu versiegeln. Darauf kann man Teichfolie einlegen. Dann steht auch einem größeren Wasserbecken, wie es Scharnierschildkröten und Dosenschildkröten benötigen, nichts im Wege.
Die Mindestgröße für ein Schildkrötenterrarium ist die 8-fache Mal 4-fache Panzerlänge der ausgewachsenen Schildkröte als Grundfläche. Das bedeutet bei einer Ägyptischen Landschildkröte muss das Terrarium mindestens 104 cm x 52 cm, also 0,54 m², groß sein sollte. Bei einer Gelbrand-Scharnierschildkröte muss die Terrariengröße mindestens 152 cm x 76 cm, also 1,16 m², betragen. Das hier gezeigte Holz-Terrarium hat eine Grundfläche von 0,96 m².
Bei zwei Tieren verdoppelt sich die benötigte Grundfläche entsprechend.
Hier kannst du online ein Holzterrarium für Schildkröten kaufen.
Holzterrarium für SchildkrötenDie hier gezeigten Einrichtungsgegenstände für ein Schildkröten-Terrarium beziehen sich auf Landschildkröten. Insbesondere die Beleuchtung und der Korktunnel sind aber für alle Schildkrötenarten geeignet.
Bei der Beleuchtung ist darauf zu achten, dass die Sonnenplatztemperatur ca. 35-40 °C Grad warm ist. Denn die Vorzugstemperatur von Landschildkröten liegt im Bereich zwischen 25 °C Grad und 35 °C Grad. Ohne eine gute Lampe mit viel Licht, viel Wärme und einer ausreichenden UV-B-Abgabe kann eine Schildkröte kein Vitamin D3 bilden. Ein gesundes Knochen- und Panzerwachstum kann damit nicht mehr stattfinden und eine lebensgefährliche Panzererweichung ist vorprogrammiert. Die Lampe sollte im Sommer etwa 10 Stunden am Tag brennen so montiert werden, dass sich im Terrarium auch immer kühlere und dunklere Stellen (z.B. im Versteck) befinden, wo die Schildkröte sich abkühlen kann.
Das Bodensubstrat und die Luftfeuchtigkeit im Terrarium sollte immer leicht feucht sein, damit es nicht staubt. Im Bodensubstrat eines Terrariums befinden sich zahlreiche Keime, die die Atemwege der Tiere belasten können. Dadurch können Atemwegserkrankungen wie Schnupfen, Bronchitis, Augenerkrankungen, Lungenentzündung und andere Krankheiten wie Höckerbildung, Nierenschäden und Stoffwechselerkrankungen entstehen. Insbesondere in den Wintermonaten bei Heizungsluft trocknet das Substrat in einem Terrarium sehr schnell aus.
Produkt | Kosten | Bestellmöglichkeit |
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Terrarium | ca. 100-200 Euro | Bestellung |
Beleuchtung | ca. 103 Euro | Bestellung |
Zeitschaltuhr | ca. 6 Euro | Bestellung |
Bodengrund | ca. 12 Euro | Bestellung |
Unterschlupf | ca. 22 Euro | Bestellung |
Wassernapf | ca. 7 Euro | Bestellung |
Gesamtkosten | ca. 250-350 Euro |
Position | Kosten | Weitere Infos |
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Stromkosten* | ca. 57 Euro / Jahr | Bestellung |
Austausch-Lampe (alle 2 Jahre) ** | ca. 19 Euro / Jahr | Bestellung |
Austausch Substrat (1 x pro Jahr) | ca. 12 Euro / Jahr | Bestellung |
Kotproben untersuchen lassen (Tierarzt) | ca. 15 Euro / Jahr | Tierarztliste |
Sepiaschale | ca. 5 Euro / Jahr | Bestellung |
Agrobs & Heu | ca. 10 Euro / Jahr | Bestellung |
Gesamtkosten | ca. 118 Euro / Jahr bzw. 10 Euro im Monat |
Bei den Stromkosten gehe ich von einer 70 Watt Bright Sun UV Desert aus, die durchschnittlich 8 Stunden am Tag (im Sommer etwas länger als im Winter) brennt, bei einem Strompreis von 0,28 € pro kWh.
Die Lucky Reptile Bright Sun UV Desert hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 6.000 Stunden und muss somit etwa alle 2 Jahre ausgetauscht werden.
Wir stehen ausschließlich per E-Mail zur Verfügung.